Neuendettelsau

Neuendettelsau wird im Jahre 1298 erstmals urkundlich erwähnt, seine Anfänge liegen aber wohl 100 Jahre früher.

Hermann von Vestenberg wird als Besitzer des "Castro Tetelsaue" darin erwähnt.

Teile des Neuendettelsauer Schlosses datieren aber wohl um das Jahr 1200.

Andere Quellen sprechen wieder davon, dass Dettelsau bereits im 10.Jahrhundert erwähnt wird, also:

"was genaues weiß man nicht."

Jedenfalls gründete 1854 Pfarrer Wilhelm Löhe im heute noch existierenden Hotels "Sonne" an der Hauptstraße

den Vorläufer der heutigen Diakonie, die aus dem Gemeindeleben mit Ihrer segensreichen Arbeit nicht

mehr wegzudenken ist.

 

Die Übersicht in einer Ansichtskarte um 1940

 

Die Einfahrt nach Neuendettelsau

© Landesamt für Vermessung und Geoinformation

 

Die Einfahrt nach Neuendettelsau (zum Vergrößern anklicken)

 

Der mittlerweile eingleisige Bahnhof in Neuendettelsau

© Landesamt für Vermessung und Geoinformation

 

Der Bahnhof in Neuendettelsau ist im selben Baustil gehalten, wie seinerzeit jeder Bahnhof gebaut

wurde, er hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert, in ihm ist heute das Löhe-Zeit-Museum

präsent. Einen persönlichen Fahrkartenverkauf gibt es aber immer noch.

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Die Lücke, die das abgebaute Ausweichgleis hinterließ ist mittlerweile zugewuchert.

 

Die Anlieferung zu einstigen Sammelgrube der Fäkalien-Verwertungs-Genossenschaft Neuendettelsau

erfolgte vom Bahnhof aus auf das heutige Betriebsgelände der Fa. Högner.

Zwischen 1908 und 1929 wurden hier die Fäkalien bis zur Vollendung der Schwemmkanalisation

in Nürnberg angeliefert und verwertet. Eine auf dem Lande durchaus übliche Vorgehensweise.

 

70 093 im Sommer 1957 im Bahnhof Neuendettelsau. Nach 3 bayerischen Wagen wohl ein

württembergischer und ein großer Durchgangsdreiachser aus Preußen mit Oberlichtbau.

 

Am 25. April 1951 wurde 70 093 vom AW Weiden nach Ansbach überführt, wo sie bis zur z-Stellung am 16.12.59

ihren Dienst versah. Am 13.7.55 rangierte sie in Neuendettelsau mit einem GmP.

 

Ein "Schmankerl" ist der Bebauungsplan der Bahnhofstraße aus dem Eröffnungsjahr 1894.

  

Der Bahnhof in alten Ansichten:

     

(Im Jahre 1907)

 

(ca. 1939)

 

Etwa 1950. Die Post wird zur Bahn gebracht. Familie Kolb stellt das Fuhrwerk, Frau Kolb überlässt dem Postschaffner

Christian Scheuerpflug die Zügel.

 

Abzweig zur ehemaligen Sammelgrube der "Fäkalien-Verwertungs-Genossenschaft" auf dem heutigen Högner-Gelände

 

211 in Neuendettelsau mit der noch bis Ende der 1980er Jahre stehenden Güterhalle

 

Aufnahme von 1986

 

VT98 im Sommer 1982 in Neuendettelsau

 

V100 mit Umbauwagen, das Nebengleis in Neuendettelsau ist noch

vorhanden, im Mischbetrieb mit Schienenbus Vt98.

 

Mitte der 1980er Jahre wurden die letzten Weichen im Bahnhof Neuendettelsau ausgebaut. Zu dieser Zeit

entfiel im Kursbuch die letzte Zugkreuzung, der Schienenbus war Geschichte. Ersatz kam mit

V100-Garnituren.

Von einstmals 12 Weichen im Bahnhof ist heute keine einzige übrig.

Ein Abzweig ging in den Jahren des dritten Reiches in die "MUNA"

 

614 wurde zum 90jährigen Jubiläum 1984 als Pendelzug zwischen Windsbach und Ansbach eingesetzt.

Der Bahnhof Ansbach feierte seinen 100jährigen Geburtstag.

 

 

 

Die Ausfahrt des Zuges mit dem Einbiegen in das Wernsbach-Tal. Der Wernsbach fließt

bei Windsbach in die Fränkische Rezat.

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